[Fortsetzung]

Ohne jeden Anspruch - das geht gar nicht? 

Als ich anfing, ging das sehr wohl. Da habe ich meine Bilder nur zur Illustration meiner Texte ausgewählt. 

Wer Philosophie sucht, geht dafür nicht ins Internet, und wer im Internet sucht, sucht nicht Philosophie. Wer sich trotzdem auf meine Blogs verirrte, musste zusätzlich ver-lockt werden, auch mal ein Blick in den Text zu werfen. Wenn zwischen meinen Bildern irgendein Zusammenhang bestand, war es dieser: Verführung zum Lesen. Ein ästhe-tisches Verhältnis war offen sichtlich nicht bezweckt. 

Jedes Bild durfte man darum rein für sich und ohne ästhetische Ambition betrachten. Wer den Text las, suchte hoffentlich nach einem Zusammenhang zwischen Bild und schriftlicher Aussage; nach einem ästhetischen Gehalt aber nicht, und so war es mir recht.

Natürlich fiel mir die Auswahl immer wieder mal schwer - der Sachbezug sprang nicht immer ins Auge, manchmal musste die geschmackliche Qualität als Ersatz dienen. Aber genau darum hat mich die Suche nach einem passenden Bild oft nicht weniger beschäftigt als die Formulierung der Gedanken.

[wird fortgesetzt.]

 

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